Geschichtliches über Zarrendorf

Geographische Lage

Wo liegt Zarrendorf? Die Frage ist auf den ersten Blick einfach zu beantworten: Im nördlichen Vorpommern, vor den Toren Stralsunds. Oder zwischen Abtshagen und der B 96. Das reicht aber nicht, wo liegt es denn nun genau? Man könnte auch sagen, die L 222 trifft Zarrendorf auf genau 54° 14′ 10″ nördli­cher Breite und 13° 04′ 00″ östlicher Länge und verläßt den Ort wieder auf 54° 14′ 70″ nördlicher Breite und 13° 06′ 70″ östli­cher Länge (nach Meßtischblatt 1744 Stralsund Andershof, Landesvermessungsamt M-V 1996).

Zarrendorf ist geographisch nicht einfach zu fassen. Es ist auch aus der Luft gesehen ein eigenartiger Ort. Er verläuft zickzackförmig und so gar nicht dörflich. Trotzdem hat man am Boden ein Ganzes vor Augen.

Am ersten Mai war es wie früher

Heute kommen zwar keine Horden von Tanzwütigen mehr, aber die Bahn fahrt natürlich immer noch. Beim Bau der Strecke 1872 gab es Übrigens Probleme: Der Damm rutschte im moorigen Grund immer wieder weg.

Der Name Zarrendorf

Viele Ortsnamen sind selbst für die Bewohner nur schwer zu verstehen, obwohl sich die ersten Siedler immer etwas bei der Namensgebung gedacht haben. Zu viel hat sich im Laufe der Zeit sprachlich verändert. Dies gilt besonders in unserer Heimat, wo weite Landstriche ehemals slawisch besiedelt waren.
Im Gebiet des alten Klosters Neuenkamp sollte man allerdings eigentlich davon ausgehen, nur Namen deutscher Herkunft vorzufin den: Abtshagen, Elmenhorst, Ungnade und so weiter. Denn dieses Gebiet war vor der klösterlichen Koloni­sation nach heuti­gem Wissen nicht von Slawen besiedelt. Auch Zarren­dorf sieht mit sei­nem Grundwort -dorf zunächst nach deutscher Sprachherkunft aus. Aber so einfach ist es nicht. -dorf oder -dörp ist zweifellos deutsch, Zarren- jedoch wohl kaum. Wie immer, wenn es Ortsnamen zu deuten gilt, müssen die ältesten Namensbelege angesehen werden. Da gibt es nicht sehr viele, aber die bieten in der Regel entweder das jetzige Zarren- oder wahlweise Sarren- , wobei viel dafür spricht, daß der Anlaut des letzteren stimmlos, also wie >ß< auszusprechen war. Leider schweigt sich der langjährige Chronist des Grimmener Altkreises, Fritz Kohls, über Zarren­dorf weitgehend aus.